Die vom Autor suggerierten Goldenen Zeiten, der ökonomische Naturzustand des Menschen bevor er in den Stand der Schuldenversklavung eintrat, möchte Werner Plumpe lieber nicht erleben. Plumpe folgt der Argumentation David Graebers von den sogenannten humanen, geldlosen Ökonomien über mannigfache staatliche, gewaltorientierte Setzungen und die Tradierung der Sklavengesellschaft bis zur aggressiven wirtschaftlichen Expansion Europas und Nordamerikas im 16. Jahrhundert, aus der laut Graeber die Apokalyptiker und Spieler der Wallstreet hervorgegangen sind. Problematisch findet Plumpe die vielen Behauptungen sowie einen Mangel an Systematik, der sich für ihn in der Anpassung von historischem, ethnologischem und anthropologischem Material an die Argumentation zeigt. Wieso der Mensch irgendwann plötzlich auf das humanere Wirtschaften verzichtet und sich dem Geld verschreibt, wird dem Rezensenten nicht klar. Vor allem aber missfällt ihm, dass der Autor bei all den aufgeführten, zweifellos richtigen Beispielen für die Zerstörungskraft der Geldwirtschaft ihre guten Seiten (Wohlstandvermehrung!) vergisst. Ein Buch mit wissenschaftlichem Anspruch, so Plumpe, könne sich das nicht erlauben.