Notizen zur Frühjahrsbeilage der SZ erschienen am 26.04.2023

1. August 2023. Im Herbst erscheinen die Buchmessenbeilagen der großen Zeitungen. Der Perlentaucher wertet sie aus und verfasst zu jeder Kritik in diesen Beilagen eine resümierende Notiz. Auch auf eichendorff21 können wir so einen Überblick über jene Bücher geben, die von den Zeitungen im Herbst als besonders wichtig erachtet werden. Hier die Literaturbeilage der FAZ für Herbst 2022.

Vor Millionen von Jahren mündete der Rhein noch ins Mittelmeer, lernt Rezensentin Eva Dignös aus Mathijs Deens Flussgeschichte. Wenn der niederländische Journalist dem Lauf des großen Fluss folgt und in atmosphärisch dichten Reportagen von den Menschen an seinen Ufern erzählt, ist sie dabei. Dann lernt sie nicht nur, warum die Römer sich so schwer damit taten, den Fluss zu überqueren, sondern auch, dass er gar nicht 1320 Kilometer lang ist, … mehr

Rezensent Hans Gasser lässt sich von der Lateinamerika-Kennerin Michi Strausfeld gern durch die kulinarische Geschichte des Kontinents führen. Wie sich in Mexiko mittelamerikanische, asiatische und europäischen Küchen kreuzten, schildert ihm Strausfeld erhellend und sinnlich, ohne die Gewaltsamkeit dieser erzwungenen Verbindung zu verleugnen, wie Gasser versichert. Sehr gut gefallen ihm auch die traditionellen Rezepte, die die aus Brasilien stammende Köchin Sabine Hueck beisteuert. Nicht nur bei den berühmten Chiles en Nogada … mehr

Gut 65 Jahre nach dem englischen Original erscheint dieser Reisebericht auf Deutsch, und Irene Helmes ahnt zwar, dass er ein bisschen aus der Zeit gefallen ist, lässt sich aber nicht das Vergnügen verderben. Sie erkennt in den Studenten, die sich zusammen mit Tim Slessor im Land Rover auf den Weg von London nach Singapur machen, die Vorläufer heutiger Influencer, die sich eine Ausrüstung zusammenschnorren und dann viel Werbung für sich, … mehr

Interessiert liest Günther Wessel Blandine Pluchets Sachbuch über wissenschaftliche Arbeit in Wetterstationen in Gebirgen. Die Autorin, eine studierte Physikerin, habe einst selbst meteorologisch forschen wollen und vermittle in ihrem Buch ihre Begeisterung für eine Wissenschaftspraxis, die nicht am Schreibtisch klebt, sondern den direkten Kontakt mit der Natur sucht. Ihr Buch zeichne die Zusammenhänge zwischen Gebirge und Wetter nach und beschäftige sich außerdem mit den Folgen des Klimawandels, der unter anderem … mehr

Ein wichtiges Thema bringt Simone Schlindwein mit ihrem Buch auf, findet Rezensentin Judith Raupp. Wenn taz-Korrespondentin Schlindwein aus dem Kongo berichtet, dass der von Deutschland und zahlreichen NGOs geförderte Naturschutz oft gegen die Interessen der Bevölkerung durchgesetzt wird und dass Parkranger zunehmend zu paramilitärischen Truppen hochgerüstet werden, dann merkt die Rezensentin interessiert auf. Gut, dass Schlindwein die Geldgeber in die Pflicht nehmen will, wenn im Namen des Naturschutzes Menschenrechte verletzt … mehr

"Die Lektüre des Buches ist deprimierend, aber faszinierend", findet Rezensent Ralf Sotscheck. Denn Oliver Bulloughs habe seiner Heimat Großbritannien so richtig eins auf die Mütze gegeben: Das sprichwörtliche Fair Play sei Legende, denn gegen genügend Geld werfe sich der demokratische Musterknabe seit der Suez-Krise 1956 jedem an den Hals, fasst Sotscheck Bulloughs These zusammen. Dass der Autor seine Argumentation durch gute Recherche zu untermauern weiß und in humorvollem Ton erzählt, wie der Finanzbetrug im "Land von Harry Potter, Königin Elisabeth II. und Downton Abbey" durch die … mehr

Rezensentin Sonja Zekri hätte Dostojewski vielleicht gern verteidigt gegen eine einseitige Verdammung, allein diese Sammlung bietet ihr keine Gelegenheit. In den von Walter Koschmal zusammengestellten Texten erlebt sie den russischen Schriftsteller in seiner ganzen "provinziellen Selbstbeweihräucherung", der Verherrlichung der orthodoxen Kirche und des russischen Bauern, in Judenfeindschaft und Großrussentum. Unappetitlich findet Zekri das. Allerdings hätte sie gern die Behauptung des Herausgebers belegt gesehen, dass Dostojewskis Einfluss aufs heutige Denken in Russland … mehr

Manche Argumente in dieser Ethik des Computerspiels findet Rezensent Philipp Bovermann stark. Wenn der Philosoph und Katholik Sebastian Ostritsch Tugend und Gaming zu versöhnen versucht, dann lässt er weder die Furcht gelten, die Spiele machten junge Menschen auch in der Realität zu Killern, noch den "ludischen Amoralismus", nach dem alles nur ein Spiel sei und also nicht gelte. Wenn Ostritsch betone, dass nicht das Geschehen der Spiele real sei, wohl aber … mehr

Aufschlussreich findet Rezensentin Gianna Niewel, was die FAZ-Journalistin Helene Bubrowski über den Umgang mit Fehlern in der Politik zusammengetragen hat. Wenn Bubrowski auf Annalena Baerbock, Franziska Giffey oder Andreas Scheuer blickt, dann lernt Niewel einiges über die Strategien von fortgesetzter Entschuldigung, halber Konsequenz und Gegenangriff. Aber sie versteht auch, dass die Reflexhaftigkeit in Politik und Medien es PolitikerInnen schwer macht, Fehler einzugestehen. Wie eine neue Fehlerkultur aussehen könnte, lässt die … mehr

Rezensent Siggi Seuß schätzt die Romane von Johannes Herwig, die immer wieder Einblicke in verschiedene Jugendmilieus in Leipzig zu verschiedenen Epochen gewähren. Nun widmet sich Herwig einer Clique von Kumpels, die Anfang der Neunziger kiffen, saufen, kleinkriminelle Mutproben absolvieren und deren Lebenssinnsuche sich schnell in der allgemeinen Verlorenheit jener Jahre erschöpft. Vor allem folgt Seuß hier Antiheld Sascha, einem Arbeiterkind aus prekären Verhältnissen, der in der Clique den Ton angibt, … mehr

Rezensent Otto Langels liest hier ein hervorragendes und empörendes Buch. Philippe Sands, Anwalt und Professor für Internationales Recht in London, hat hier die rechtswidrige Abtrennung der mauritischen Chagos-Inseln durch Großbritannien im Jahre 1965 dokumentiert. Die Bewohner des Archipels wurden von Heute auf Morgen zwangsexiliert, die größte Insel verpachtete Großbritannien an die USA. Mauritius klagte vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag und gewann, berichtet der Rezensent. Sands denunziert den neo-kolonialistischen … mehr

Rezensent Tobias Kniebe staunt nicht schlecht, dass ihm der alte Feuerprediger Slavoj Zitzek hier als philosophischer Aufpasser begegnet, der hier der Einhaltung von Regeln das Wort redet. Das Bild von Zizek, der zu Corona-Zeiten in der Londoner U-Bahn andere ermahnt, die Maske aufzusetzen, brennt sich ihm ein. Aber Kniebe folgt trotzdem freudig diesem Leitfaden für Nichtverwirrte, um sich schön irritieren zu lassen. Mehrlust, eine Kombination aus Mehrwert und Lustgewinn, bringt … mehr

Wer ernsthaft nach Lösungen für Probleme sucht, dürfte mit Wilhelm Schmids Büchlein nicht glücklich werden, vermutet Rezensent Helmut Mauró. Wenn sich Schmid als Prophet der Lebensfreude dem Schaukeln als Glückstechnik widmet, wird es für Mauró sogar ein bisschen albern. Hin und Her, Auf und Ab - die Metaphern erschöpfen sich in den Augen des Rezensenten recht bald und auch das solipsistische Weltbild des Autors kann Mauró nicht glücklich machen: Alles … mehr

Eine "Pflichtlektüre" für alle, die sich mit dem "Schicksal Israels" auseinandersetzen, liest Rezensent Micha Brumlik mit dem Buch der Soziologin Eva Illouz. Sie geht darin den Ursachen für die Erstarkung des Rechtspopulismus nach und kommt laut Brumlik zu spannenden Ergebnissen: Gefühle werden für Illouz auch durch soziale Gegebenheiten bestimmt und durch "kollektive Narrative" geformt, so der Kritiker. Die israelische Gesellschaft ist der Soziologin zufolge von zwei Gefühlen geprägt, der Angst (vor Antisemitismus) … mehr

Aus der Fülle an Jugendbüchern und LGBTIQA* sticht dieses Buch hervor, versichert Rezensentin Roswitha Budeus-Budde. Den die Tatsache, dass Fred trans ist, spielt in der Freundschaft zwischen ihm und der dreizehnjährigen Annie kaum eine Rolle. Vielmehr geht es um die zarte Annäherung der beiden und um Annies Angst vor dem Leben, die mit dem plötzlichen Tod ihres Onkels einsetzt. Dass die Kritikerin diesen Roman gern gelesen hat, ist ihrer Besprechung … mehr

Rezensent Fritz Göttler lässt sich gern noch einmal auf die Intrigen ein, die die dubiosen Geschäftsmänner und Politiker in den Werken von Raymond Chandler spinnen. Anlass dafür gibt ihm diese Box mit fünf Chandler-Krimis aus den dreißiger Jahren, die in den Siebzigern und Achtzigern vom SWR und WDR produziert wurden und in denen bekannte Schauspieler wie Hans Peter Hallwachs oder Dieter Borsche zu hören sind. Die Übersetzung von Wilm W. … mehr

Rezensentin Johanna Müller annonciert mit diesem Debüt der italienischen Autorin Antonia Murgo ein ganz besonderes Buch um Kindern die Angst zu nehmen. Er folgt hier dem Kindermädchen Fräulein Dezember, einer modernen Version von Mary Poppins, die eine neue Stelle bei der mysteriösen Familie Mondschein antritt. Der Sohn des Hauses, Raban, kann sich in Luft auflösen und spielt üble Streiche, der Vater arbeitet als "Schattenmann": Er erschreckt kleine Kinder in der … mehr

Über gleich zwei neue Heldinnen-Comics darf sich Kritiker Christoph Haas freuen: Clementine ist eine Spin-off-Figur aus dem Zombieuniversum der Serie "The Walking Dead", keine Superheldin, aber doch eine heldinnenhafte junge Frau, die sich mit einer behelfsmäßigen Beinprothese allein durch eine "postapokalyptische Welt" bewegen muss. Die Zeichnerin Tillie Walden hat bisher nicht für "The Walking Dead" gearbeitet, weiß Haas, überzeugt ihn aber gerade dadurch, dass sie das große Gemetzel weglässt und stattdessen mehr die Alltagsprobleme ihrer … mehr

"Wunderlich" im besten Sinne scheint dem Rezensenten Fritz Göttler diese Graphic Novel von Camille Jourdy, die im französischen Original bereits 2016 erschien. Er begleitet hier die titelgebende Juliette, die an Panikattacken leidet, ins Haus ihrer Kindheit: Der Vater ist dement, die Schwester unglücklich und die Mutter malt Bilder mit Titeln wie "Frau in Wut". Schon wie Jourdy das scheinbar zeitlose Kleinbürgerleben in der französischen Provinz skizziert, findet Göttler beeindruckend. Vor allem aber … mehr

Einen "Glücksfall" nennt Rezensent Wolfgang Schneider die zwölf von Ingrid Lausund verfassten und unter der Regie von Bjarne Mädel vertonten Monologe mit Sprechern wie Matthias Brandt und Angelika Richter. Es geht um Alltags- und Wohnsituationen, erklärt Schneider anhand einiger Beispiele, darum, dass man Wohnungen oft renovieren kann, Beziehungen eher nicht, dass hinter der Fassade, wörtlich wie im übertragenen Sinne, oft einiges anders ist. Dass alle Sprecherinnen den unterschiedlichen Texten ein … mehr

Rezensent Felix Stephan stellt gleich zu Beginn seiner Rezension klar: Claire-Louise Bennetts "Kasse 19" ist ein "Meisterwerk der autobiografischen Literatur". Dass man diesen Roman kaum thematisch festnageln kann, spricht nicht gegen, sondern für ihn, glaubt Stephan, denn Literatur beginnt, wie Mohames Mbougar Sarr einmal geschrieben habe, überhaupt erst jenseits der Grenzen des Sagbaren, dort wo man nicht mehr ausdrücken könne, "worum es geht". Da es aber nun mal zu den Aufgaben einer Literarkritik gehört, zu sagen … mehr

Rezensent Michael Wolf merkt recht bald, dass er einen Autor wie Teju Cole nicht mit den üblichen identitätspolitischen Begriffen festnageln kann. Cole ist in den USA geboren, in Nigeria aufgewachsen und dabei einem europäischen Bildungsideal ebenso verpflichtet wie dem Universalismus. In den Essays "Black Paper" begegnet dem Rezensenten denn auch ein Kunsthistoriker, der durchaus politisch und historisch informiert schreibt, das aber ebenso gern über Beethoven wie über Edward Said. Und wenn … mehr

Einen begeisterten Überblick über den neuen Lyrikband der belarussischen Dichterin Volha Hapeyeva gibt die Kritikerin Kerstin Holm: Hapeyeva hat in den letzten zwei Jahren einiges veröffentlicht, weiß sie, jetzt gibt es von der Dichterin und Oppositionellen Gedichte aus zwanzig Jahren zu lesen. Formal, verrät Holm, gibt es viele freie Verse, keine Versalien und kaum Satzzeichen festzustellen, auf inhaltlicher Ebene werden beispielsweise die Proteste gegen die gefälschten Wahlen 2020 verhandelt, die … mehr

Rezensentin Daniela Strigl ist fasziniert von diesem "literarischen Porträt", dass die französische Autorin Sylvie Schenk über ihre Mutter geschrieben hat. Schonungslos und klar beschreibt die Autorin das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Renée und zeichnet deren Lebensweg nach: Als Waise und Kind einer Prostituierten bekommt sie von Geburt an das Gefühl einer "untilgbaren fundamentalen Minderwertigkeit" vermittelt. Um gesellschaftlich aufzusteigen, geht sie eine lieblose Ehe mit einem Zahnarzt ein. Schenk erkennt die Gründe für … mehr

Rezensent Alex Rühle verbringt einen Sommertag im Freibad in der pfälzischen Provinz mit dem neuen - ersten fiktiven - Roman von Arno Frank. Aber von sommerlicher Trägheit ist hier nicht viel zu spüren, versichert der Kritiker: Wenn Bademeister Kiontke, Kassiererin Renate, der Fotograd Lennart und die Lateinlehrerin Isobel aufeinandertreffen, zudem eine Leiche durch den Text geistert, entfaltet der Roman schnell seinen besonderen Sog auf Rühle. Allein wie es dem Autor … mehr

Rezensent Florian Welle knabbert ein wenig daran, dass Regisseur Martin Heindel für dieses Hörspiel Joseph Conrads "Lord Jim" auf vier Stunden eingestampft hat. Der stilistische und psychologische Nuancenreichtum der Vorlage kommt so zu kurz, seufzt er. Davon abgesehen wartet das Hörspiel aber mit einem exzellenten Ensemble auf, versichert der Kritiker: Vor allem Sebastian Urzendowsky, der den Jim jungenhaft spricht und Felix von Manteuffel, der den Charles Manow angemessen rau wiedergibt, stechen … mehr

Die achtziger Jahre sind heute von uns so weit weg, wie es damals der Kampf um Stalingrad war, seufzt Rezensent Andreas Bernard. Er liest trotzdem gern in Ulrich Gutmairs Buch über den migrantischen Einfluss im Pop der Neuen Deutschen Welle. Akribisch recherchiert ist das Buch, versichert Bernard, der Autor weiß einfach jedes Detail über die DAF und ihren Frontmann Gabi Delgado, Falco, Fehlfarben und Ideal. Dass Gutmair eher einzelnen Szenen … mehr

Mit seinem neuen Roman zeigt Percival Everett, wie gute Comedy funktioniert: Sie bricht mit Tabus, ohne diese verächtlich zu machen, so Rezensent Andrian Kreye. Das Tabu, welches Everett sich mit "Die Bäume" vornimmt: Die sogenannten Lynchmorde, die in den Fünfziger Jahren in den Südstaaten der USA begangen wurden - ein besonders düsterer Abschnitt der US-amerikanischen Geschichte. Everett wirft mit seinem perfekt zusammengestellten Personal, zackigen Szenenwechseln und prägnanten Dialogen ein grelles Licht … mehr

"Heruntergedimmte Eleganz" zeichnet diesen Roman von Theresa Präauer aus, findet Rezensent Paul Jandl. Es geht um eine Abendgesellschaft: die Gastgeberin hat gekocht, im Hintergrund läuft Jazz von der Spotify-Playlist und die Gäste debattieren über Gegenwartsphänomene und fehlende Utopien, während sie Fotos auf Instagram posten. Die Handlung ist überschaubar, so der Kritiker, viel passiert nicht, aber dafür haben die "gruppendynamischen Spannungen" eine Intensität, die den Rezensenten an Filme von Eric Rohmer denken lässt. … mehr

Bisher hatte Rezensentin Kia Vahland das Mittelalter als eine Epoche großer Männer vor Augen - "brutal, dreckig, unvernünftig". Deswegen freut sie über dieses Buch der britischen Kulturwissenschaftlerin Janina Ramirez, das ihr von imposanten Herrscherinnen erzählt. Vor allem die Wikingerinnen brachten fantastische Königinnen hervor, lernt Vahland, aber auch das angelsächsische Reich Mercia konnte mit Aethelflaed und Aelfwynn große Heerführerinnen aufbieten. Dass sich Ramirez auf nordische Frauenfiguren konzentriert und etwa die byzantinische Kaiserin Irene … mehr

Rezensentin Cornelia Geissler wünscht sich Eltern und Großeltern, die junge Leser an die Hand nehmen beim Lesen von Zoran Drvenkars Geschichte um Erinnerung und Kriegserfahrungen. Wie das Bild eines Großvaters und dessen Erinnerung sich durch die klugen Fragen des Enkels verwandelt, davon erzählt das Buch, das laut Geissler ursprünglich als Theaterstück konzipiert wurde, auf kluge wie kunstvolle Weise. Den Dialog im Buch können Leser bzw. Vorleser gut nachempfinden, glaubt Geissler.

Einen "Roman gegen die Sprachlosigkeit" liest Rezensent Fridtjof Küchemann mit Ulrike Draesners neuem Buch. Die Autorin erzählt über drei Generationen die Geschichten von deutschen und polnischen Frauen, die, auch lange nach seinem Ende, mit den traumatischen Folgen des Krieges zu kämpfen haben. Kinga, eine der Haupfiguren im Roman, ist eines der sogenannten "Nebelkinder", informiert uns der Rezensent, Teil der ersten Nachkriegsgeneration, deren Eltern sich über die Vergangenheit in Schweigen hüllten. So muss Kinga … mehr